Galápagos - Albatros
Albatrosse sind
Meeresvögel. Sie haben von allen bekannten Vogelarten die größte
Flügelspannweite im Vergleich zu ihrem Körper. Sie kann bei
den Wanderalbatrossen bis zu 3,5 Meter betragen. Der etwas kleinere
Galápagos-Albatros (Phoebastria irrorata) ist der einzige Vertreter
seiner Art am Äquator. Er nistet fast ausschließlich auf
der Insel Española. Zur Zeit beträgt der Bestand etwa 12,000 Paare.
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Die Nistplätze der Galápagos-Albatrosse sind durch die Nationalparkbehörden geschützt, doch werden die Albatrossbestände durch den Tourismus einerseits und durch eingeführte Vogelkrankheiten andererseits beeinflusst. Als weiterer, höchst besorgniserregender Faktor ist in jüngster Zeit auch die illegale Fischerei hinzugekommen, bei der die Albatrosse als Beifangtiere verenden. |
Das Überleben einer Meeresvogelart wird hauptsächlich durch die Überlebensrate der erwachsenen Vögel beeinflußt. Eine Verminderung dieser Überlebensrate führt zu einem Rückgang des Fortpflanzungserfolges und damit zu einer Reduktion der Populationsgröße. Bis heute sind für den Galápagos-Albatros nicht genügend Daten zur Überlebensrate der Altvögel vorhanden, daher kann die Stabilität der Gesamtpopulation nicht ermittelt werden. Obwohl neuere Studien aus den neunziger Jahren im Vergleich mit den Daten aus den sechziger Jahren keinen Rückgang der Gesamtpopulation aufzeigen, legen neueste Beobachtungen bei Punta Suárez (für Touristen zugänglich) die Vermutung nahe, dass die Albatrospopulation an diesem Standort in den letzten 30 Jahren abgenommen hat.
Daten über die Sterblichkeit der Galápagos-Albatrosse während ihrem Aufenthalt über dem Meer liegen bisher kaum vor. Von den anderen Albatrosarten ist bekannt, daß die Interaktion der Vögel mit der industriellen Fischerei einen großen Einflußauf die Überlebensrate der Tiere hat und damit weltweit ein starker Rückgang der Bestände ausgelöst wurde. Albatrosse verschlucken die an den Fischerleinen angebrachten Köder noch in der Luft und werden dann von der sinkenden Leine unter Wasser gezogen und ertrinken.
Die zur Zeit intensive Diskussion über die Zukunft der Fischerei in den fischreichen Gewässern um die Inseln sowie der starke Druck der Fischereikonzerne zur Öffnung des Meeresreservates für die 'Longline’-Fischerei lassen die Zukunftsperspektiven der Galápagos-Albatrosse ungewisser denn je erscheinen. Die bisherigen Studien zeigen, daß sie sowohl die südöstlichen Gewässer um die Inseln Española und San Cristobal als auch die Gewässer im Raum von Südecuador und Peru als Fischgründe nutzen. Eine genaue Bestimmung der von den Albatrossen aufgesuchten Fischgründe würde einen wirkungsvolleren Schutz dieser Gebiete ermöglichen.
Eine Ausweitung des Beobachtungsprogrammes von den Nistplätzen an Land zu den Fischgründen im südöstlichen Raum von Galápagos ist essentiell zur langfristigen Aufnahme der Bestandesentwicklung sowie zur Formulierung von effizienten Schutzmassnahmen.