Rote Klippenkrabbe (Grapsus grapsus)

englisch: Sally Lightfoot Crab


Fotos: © Anita Selig, 2003.

Es gibt etwa 100 verschiedene Krabbenarten auf Galápagos. Die Roten Klippenkrabben (Grapsus grapsus) sind die Auffälligsten, da sie sich wunderschön von den schwarzen Lava-Felsen abheben.
Die Klippenkrabben beherrschen es, sicher an jedem Fels herumzuklettern. Sie besitzen scharfe, hakenförmige Krallen an jedem ihrer acht Lauffüße.
Da sie sehr willkommenes und einfach zu erspähendes Futter für viele Seevögel darstellen, müssen sie sehr flink sein. Die Klippenkrabbe lebt am Wasserrand und paßt ihren Rhythmus den Gezeiten an. Dabei hat sie einen umgekehrten Lebensrhytmus zu den meisten bei den Klippen lebenden Tieren entwickelt: Bei Flut ruhen sie verborten in Spalten unter Wasser. Bei Ebbe kommen sie hervor und suchen auf den Felsen nach Nahrung. Diese besteht vorwiegend aus Algen. Wie alle Krabben benutzen sie ihre beiden Scheren, um die Mahlzeit zu ihren Mundwerkzeugen zu führen..
Die Jungtiere sind schwarz gefärbt, um sich zu tarnen.

Hier auf dem Foto sind 2 Krabbenmännchen. Das Kleinere links hat sich etwa 5 Minuten vorher erfolgreich gepaart. Das ganze Ritual dauerte etwa 15 Minuten. Die tatsächliche Paarung etwa 3-5 Minuten. Danach hat das Männchen eifersüchtig alle anderen Interessenten attakiert, sogar wie hier im Bild das größere Tier, welches danach auch verschwand. Ich habe ein kleines Video dieser Attacke gemacht (ca. 1,9 MB). Auch von der Paarung gibt es kurze Sequenzen. Bei Interesse genügt eine e-mail an mich und ich schicke die Dateien gern zu.

'Klippenkrabben gibt es auch an den Küsten Südamerikas, ihr Panzer ist dort jedoch schwarzgrün und nur während der Paarungszeit färben sich die Scheren rot. Dort haben sie viele Feinde, daher wäre eine auffällige Farbe tödlich. Auf Galápagos haben sie weniger Feinde, aber es gibt mehr Artgenossen, also Konkurrenten, daher ist es wichtig den Rivalen auszustechen - je roter desto besser. Klippenkrabben sind eigentlich Wassertiere, die durch Kiemen atmen. Daß sie dennoch an Land leben können ermöglicht ihnen ein einzigartiges Atmungsorgan - die Kiemenkammer. Ihr muß ständig sauerstoffreiches Wasser zugeführt werden, was eine Art Umwälzpumpe gewährleistet. Das Wasser tritt an der Mundöffnung aus, läuft an der Bauchseite entlang. Dabei reichert es sich mit Sauerstoff aus der Luft an und tritt an den Beinansätzen wieder in die Kiemenkammer ein. Ab und zu wird dann wieder Frischwasser getankt. Ganze Armeen von Klippenkrabben hüpfen über die Felsen. Mit ihren pinzettengleichen Scheren zupfen und stochern sie zwischen den Algen herum und führen kleinste Nahrungspartikel zum Mund. Bei Flut laufen sie eilig zurück zum höher gelegenen Ufer, denn schwimmen können sie nicht. Man hat festgestellt, daß jede Krabbe ihren eigenen Stein hat, der quasi ihr Zuhause ist. Dazu wurden einige Krabben markiert und ca. 500 m vom Fangplatz entfernt ausgesetzt. Nach 9 Tagen saß auch die Letzte wieder auf ihrem Stein. Es wird angenommen, daß sie sich nach der Sonne orientieren.' [www.astrid-padberg.de]

Quellen

The Galapagos Islands, M. STEPHENSON, The Montaineers, 1989, ISBN 0-89886-225-6