Jul
/ Wintersonnenwende / Weihnachten
(2007: 22.12., 07:10 Uhr in Berlin,
Dtl.)
(2008: 21.12., 13:03 Uhr in Berlin, Dtl.)
Es
ist der Beginn der kalten Jahreszeit. Die Wintersonnenwende kennzeichnet
den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres. Von nun
an werden die Tage wieder länger. Gefeiert wird die wiederkehrende
Sonne und die Rückkehr von Licht und Wärme. Dieses Fest hat
neben Ostern (Ostara) im christlichen Glauben mit die größte
Bedeutung erlangt, nicht zuletzt aufgrund der ähnlichen Wiedergeburtsbedeutungen
(siehe nächster Absatz) zwischen keltischem Glauben und der verlegten
Geburt des angeblichen christlichen Messias (Jesus Christus).
Im heutigen Paganismus - hauptsächlich
dem Neo-Paganismus - wird dieses Fest als einer der "Niedrigen
Feiertage" bezeichnet. Im Gegensatz zu den größeren
monotheistischen Religionen wird die Zeit beim Paganismus als Kreis
und Wiederholung, mit Mond- und Sonnenphasen verstanden. Judentum, Christentum
und Islam betrachten den Zeitablauf als linear mit der Erschaffung der
Welt als Beginn und einem Ende in der Zukunft. Die Rituale der Naturreligionen
zielen eher auf die Kontinuität der Zeitwiederholung bei Jahreszeiten
und der Natur allgemein ab, um ein Überleben im Kreislauf zu sichern.
Die
meisten religiösen Feiertage in dieser Zeit sind irgendwie mit
dem Wechsel der Länge von Tag und Nacht verbunden. Angesichts der
Bedeutung von Jul als Erneuerungsfest und
der Tatsache, daß es die längste Nacht des Jahres ist, wird
in den meisten Religionen ein Opfer dargebracht. In vielen Kulturen
auf der Welt ranken sich die gefeierten Themen an diesem Tag um Wiedergeburt.
Einbindung
und Übernahme des heidnischen Festes in den christlichen Glauben
So
wie viele heidnische Feste umgewandelt und der neuen Religion angepaßt
wurden, ist auch dieses Fest im Mittelalter mit einem neuen Namen und
neuen Traditionen ausgestattet worden, um die Missionierungen im damals
immer noch hauptsächlich keltischen Europa voranzutreiben. Aufgrund
der ansässigen "heidnischen" Traditionen und Überlieferungen
(das Neujahrskind wird geboren) war es sehr einfach, die Feiern der
Geburt von Jesus im Sommer auf dieses Datum zu verlegen, um so die Akzeptanz
der neuen Religion zu erhöhen. -> siehe auch im nächsten
Absatz unter Ursprung die Missionierung von Bonifacius und erstes Weihnachtsfest
336 u.Z.
Im Christentum nennt
man Jul nun "Weihnachten". Es gibt jedoch immer noch genügend
europäische Tradtionen, Völker und Sprachen - v.a. in Skandinavien
-, die das Weihnachten tatsächlich noch offiziell als das "Jul"-Fest
bezeichnen. Bei einigen wird es jedoch nicht am 21.12., sondern am 25.12.
gefeiert. Im Gegenzug zu beispielsweise Mabon (Michaelsmesse) lehnen
kirchliche Gruppen und auch viele Individuen die Festlichkeiten nicht
ab, obwohl der Ursprung der Feier im "Heidentum" bekannt ist.
Die Anpassung des Geburtsdatums von Jesus Christus scheint eine völlig
legitime Begründung dafür zu sein. Von vielen wird der Ursprung
der Verbindung zu heidnischen Wintertraditionen jedoch ignoriert
oder verleumdet.
Heiligabend am 24.12. hat seinen Ursprung in der Tatsache, daß
wie bei den Juden auch bei den Kelten der Tag nicht mit Sonnenaufgang
(oder Mitternacht) beginnt, sondern bei Sonnenuntergang des Vortages.
Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, daß das Leben mit Dunkelheit
beginnt (im Bauch der Mutter). So wie die Tage mit der Nacht beginnt
auch das Jahr mit der dunklen Jahreszeit.
Ursprung
Zunächst
galt der 6. Januar, Epiphanias, als der Weihnachtstermin. Auch hat man
in den Anfängen des Christentums verschiedene andere Tage wie den 20.
April, den 20. Mai oder den 18. November als den Tag der Geburt des
Herrn gefeiert. In Anlehnung an die Feier des spätrömischen Sol Invictus
bzw. Mithras am 25. Dezember hat die Kirche (zunächst in Rom) eine Ersetzung
des römischen Sonnengottes durch Christus als dem "Licht der Welt" vollzogen.
Die erste Kalendernotiz, die die Geburt Jesu auf den 25. Dezember festlegt,
findet sich beim Kopisten Furius Dionysius Filocalus aus dem Jahre 354
u.Z. Demnach
hat man das erste Weihnachtsfest im Jahr 336 u.Z. in Rom gefeiert.
Die Christen waren davon überzeugt, dass Jesus
Christus die wahre Sonne ist; deshalb haben sie wohl das Fest des Sol
Invictus vom 25. Dezember schließlich für sich beansprucht. Mit einer
Weihnachtspredigt des Johannes Chrysostomos am 25. Dezember 386 u.Z.
beginnt dann die schriftliche Überlieferung des Datums als christliches
Weihnachtsfest. Die etwas obskure offizielle Begründung für das Datum
war, dass die Empfängnis exakt am Jahresanfang stattgefunden haben soll,
damals also am 25. März. Addiert man 9 Monate, ergibt sich der 25. Dezember.
Die Festlegung auf den Heiligabend geschah
erst, seit unter Bonifatius das heidnische Germanien missioniert wurde.
Weil der 24. Dezember der erste Tag ist, der wieder länger wird, feierten
die Germanen das Fest der Sonnenwende (Solstitium). Bonifatius wollte
diesen Umstand nutzen und genau an diesem Termin die Geburt Jesu feiern.
Diejenigen orthodoxen
Kirchen (hauptsächlich in Osteuropa und Sibirien), die liturgisch
am julianischen Kalender festhalten (Altkalendarier), feiern Weihnachten
derzeit an unserem 7. Januar (dem 25. Dezember des julianischen Kalenders)
und Epiphanias an unserem 19. Januar (dem julianischen 6. Januar). Die
armenisch-orthodoxe Kirche feiert Epiphanias am 18. Januar. Die übrigen
orthodoxen Kirchen, die Neukalendarier, die sich liturgisch am gregorianischen
bzw. weltlichen Kalender orientieren, feiern Weihnachten auch an unserem
25. Dezember.
Nichtchristen und das Weihnachtsfest: Die weihnachtlichen Bräuche
werden auch von Angehörigen nichtchristlicher Religionen oder Atheisten
begangen und sind auch in weitgehend unkirchlichen Regionen und Ländern
Europas und darüber hinaus verbreitet. Weihnachten wird also oft primär
als Folklore (und kommerziellen Feiertag) und nicht mehr als christliches
Fest gefeiert.
Traditionen:
Andere
Namen |
Winterbeginn,
Sonnenrückkehr, Fionn's Tag, Winterritus, Alban Arthuan |
Farben |
grün,
weiß, gold, silber |
Götter |
neugeborene
Götter, dreifache Göttinen, jungfräuliche Göttinen,
Lucinda, Freia, Attis, Dionysus, Woden, Kris Kringle (paganistischer
Yule-Gott) |
Incense |
Lorbeeren,
Zeder, Tanne, Rosmarin |
Steine |
Cat's
Eye |
Speisen |
gebratener
Truthahn, Nüsse, Obstkuchen, Eierpunsch (Eggnog), Glühwein,
Caraway Rolls |
Blumen/Kräuter |
Arborvitae,
Esche, Maronen, Lorbeeren, Distel, Zeder, Kamille, Immergrün,
Weihrauch, Stechpalme, Wacholder, Mistel, Moos, Eiche, Tanne, Rosemarin,
Salbei |
Symbole |
Immergrüner
Kranz , Julklotz (Holzklotz), Stechpalme, Spinnräder |
Keywords |
Zeit
der Göttin der Kalten Dunkelheit und der Geburt des heiligen
Kindes, der Wiedergeborene Sonnengott, Zeit von Wiedergeburt und Das
Drehen der Erdzeiten |
 |
Weihnachtsmann
und Geschenke:
Zur
Beantwortung der Frage nach der Existenz des Weihnachtsmannes
bitte hier klicken!
Inzwischen
dürfte allgemein bekannt sein, daß die rote Farbe
des heutigen Weihnachtsmannes in westlichen Kulturen einem spektakulären
Werbefeldzug von Coca-Cola in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts
zu verdanken ist. Ursprünglich war die Mantelfarbe blau
oder weiß (am Anfang zeigten auch die Coca-Cola-Werbungen
einen blaugekleideten alten Mann). In Rußland beispielsweise
hat "Väterchen Frost" (Djed Moros) immer noch
seine Originalfarben.
|
 |
Rußland: |
Väterchen
Frost ("Djed Moroz" mit blauem oder weißem
Mantel) mit Szeschka (Snegurotschka - "Schneeflocke")
in einer geschenkbeladenen Troika (Pferdeschlitten, Dreiergespann)
am 31.12., bei orthodoxen Familien kommen die Geschenke erst am
6.1. |
Deutschland: |
der
Weihnachtsmann (roter, nur vereinzelt blauer Mantel) am
Nachmittag bzw. Abend, 24.12. (Heiligabend) |
England,
USA: |
Father
Christmas (Weihnachtsvater, roter Mantel) kommt in der Nacht
vom 24. zum 25.12. durch den Kamin und hinterläßt Geschenke
in aufgehängten Socken |
Spanien,
Mexiko: |
Nikolaus
am 6.12. |
Schweden: |
Der
Julbock (Thors Ziegenbock) war Gabenbringer in der Vergangenheit.
Heute beschert Jultompte die schwedischen Kinder.. |
Island: |
Gledilig
Jol: Im 17. Jahrhundert sorgte (die Hexe) Gryla, ihr Mann Leppaludi
und deren 13 Söhne (Kobolde) für Angst und Schrecken. Sie verschleppten
unartige Kinder in die Berge. Mit den Jahren wurde diese Familie
erzogen. Heute macht sich der erste "Jólasweinar" dreizehn Tage
vor Weihnachten auf, um die isländischen Kindern zu beschenken.
Der zweite Sohn schließt sich 12 Tage vor dem Fest an - der dritte
11 Tage usw. Wenn die Kobolde ihre Pflicht erfüllt haben, sorgt
Gryla für die Rückkehr ihrer Kinder.. |
Norwegen |
Julenissen
wirkt optisch als lustige Gestalt. Er ist eine Mischung aus den
norwegischen Nissen (Gnom) und dem türkischen St. Nikolaus. Etwas
spöttisch könnte man ihn als "Zwergbischof" bezeichnen. |
Niederlande: |
Sint
Nicolaas (kurz Sinterklaas) hat in den Niederlanden
eine größere Bedeutung als der Weihnachtsmann (Kerstman). Sinterklaas
reitet auf seinem Schimmel von Dach zu Dach und wirft Naschereien
und kleine Gaben durch die Kamine. Mit Möhren, Heu oder Zuckerstückchen
für das Pferd bedanken sich die Kinder für die Güte von Sint Nicolaas.
|
Frankreich: |
Père
Noël in Frankreich wird von Père Fouttard begleitet und füllt
in der Nacht zum 25. Dezember die blankgeputzten Schuhe der Kinder.
Im Elsaß wird St. Nikolaus von Hans Trapp begleitet. |
Festlichkeiten
in verschiedenen Kulturen:
Es
gibt derartig viele veränderte Traditionen und Feierlichkeiten
in der gesamten Welt, das hier nur einige ganz kurz wiedergegeben werden
sollen. Im Internet lassen sich jedoch jede Menge zusätzlicher
Informationen finden.
Finnland: |
Im
angeblichen Wohnsitz des Weihnachtsmannes feiern über 95% der
Finnen den Heiligabend in der Sauna. |
Rußland: |
In
Ländern mit orthodoxem Glauben, gilt noch der julianische Kalender.
Der 25. Dezember bedeutet für strenggläubige Menschen das Ende der
Fastenzeit. Es ist ein normaler Arbeitstag. Der 31. Dezember ist
der wichtigste Festtag. Bunte Lichterketten erhellen die Straßen.
Auf großen Plätzen werden die Tannenbäume geschmückt. Wenn sich
der Feierabend nähert, beginnt man im Kollegenkreis mit kleinen
Betriebsfeiern. Im Anschluß fährt man nach Hause oder zu seiner
Datscha (russ. Holzhaus). Hartgesottene feiern im Freien. Hier schmücken
sie den Christbaum, genießen die Natur und zelten im Schnee. |
 |
Väterchen
Frost bringt den Kindern die Geschenke. Er wird von einem Mädchen
(der Schneeflocke) und in einigen Gegenden auch von einem Jungen
(Neujahr) begleitet. Wie in Deutschland, verdienen sich die Kinder
durch Gedichte, Geschichten und Lieder die Gaben. Im Winter freut
man sich auf die phantasievollen Märchen aus alter Zeit. Bis 1990
wurde zum Frühstück im DDR (danach DFF) Fernsehen zwischen Weihnachten
und Neujahr jeden Tag ein anderes Schneemärchen ausgestrahlt. Auf
Videokassette kann man sich jetzt die russischen Filme vom Väterchen
Frost oder der schönen Warwara kaufen. Die tägliche Märchenstunde
im Fernsehen fiel der Wende zum Opfer. Mit Märchen aus aller Welt
jetzt alle Bundesbürger zu erfreuen, wäre die sinnvollere Umkehr
gewesen. Der aufgehende Morgenstern am 7. Januar läutet das eigentliche
Weihnachtsfest ein. Diesen Feiertag gestaltet man besinnlich im
Kreise der Familie. Vier Tage später, am 11. Januar beginnt das
Neue Jahr. Als Filmtitel würde man hier "Neujahr II" sagen. Mit
diesem Tag endet die russische Weihnachtszeit und die Tannenbäume
erhalten ihr natürliches grünes Kleid zurück.. |
Niederlande: |
Sint
Nicolaas (kurz Sinterklaas) hat in den Niederlanden eine größere
Bedeutung als der Weihnachtsmann (Kerstman). Mit dem Schiff fährt
Sinterklaas, begleitet von seinen Helfern, den Zwarten Pieten (Schwarze
Peter), von Spanien zur holländischen Küste. Das Schiff ist beladen
mit vielen Geschenken für die lieben niederländischen Kinder. Auch
für die Mädchen und Jungen, denen Achtung vor den Mitmenschen fehlte,
haben die Zwarten Pieten etwas dabei: "De Roe" (die Rute) fühlt
sich wohl in jedem Land gleich an; zum Glück wird dieses edle Gehölz
sehr selten überreicht. Tausende stehen diese Woche am Pier und
begrüßen Sinterklaas, der auf seinem Schimmel holländischen Boden
betritt. Dieses gesellschaftliche Ereignis wird live vom niederländischen
Fernsehen übertragen. Überall finden Umzüge und Feierlichkeiten
zu Ehren von Sinterklaas statt. Stimmungsvolle Lieder untermalen
die Festlichkeit (besonders wenn die Zwarte Pieten Band aufspielt).
Die Fröhlichkeit der Niederländer wird die gesamte Weihnachtszeit
prägen. Harte Arbeit erwartet Sinterklaas und seine Helfer in den
nächsten Wochen. Sinterklaas reitet auf seinem Schimmel von Dach
zu Dach und wirft Naschereien und kleine Gaben durch die Kamine.
Mit Möhren, Heu oder Zuckerstückchen für das Pferd bedanken sich
die Kinder für die Güte von Sint Nicolaas. Am Abend des 5. Dezember
(Pakjesavond) folgt die "Stunde der Wahrheit". Banket - Letters
(Buchstaben aus Marzipan) weisen jedem seinen Platz an der Festtafel
zu. Die eigentlichen Geschenke wechseln in dieser Nacht ihre Besitzer.
Jede Zuwendung ist mit einem sehr persönlichen Gedicht verbunden.
Über die spöttischen Verse darf man sich selbstverständlich nicht
ärgern; man hat sich zu bedanken. Gelegentlich werden die Gaben,
die mit Liebe und Humor verpackt werden, auch in der Wohnung versteckt.
Bischofswein (Glühwein) verstärkt den ausgelassen Sinterklaas -
Abend.. |
Dänemark: |
Tanz
um den Weihnachtsbaum: Zum Lillejulaften (kleiner Weihnachtsabend)
trifft man sich am Nachmittag des 23. Dezember mit Familie und Freunden.
Bei einer gemütlichen Tasse Tee werden die Braunen Kuchen und die
Äpfelküchlein probiert. Tanz um den WeihnachtsbaumBesonderes Glück
im kommenden Jahr (und ein Extrageschenk) ist demjenigen beschieden,
der am Heiligen Abend in seinem Reisbrei (Ris a la mande) die versteckte
Mandel findet. Gegessen wird der Brei in speziellen Tellern und
mit Silberlöffeln. Der erste Weihnachtslöffel wurde 1898 zum 80.
Geburtstag von König Christian IX. hergestellt. Aus diesem wunderbaren
Weihnachtsgeschenk entwickelte sich der Brauch, jedes Jahr einen
Löffel zu verschenken. Nachdem man sich mit Speis und Trank gelabt
hat, werden Weihnachtslieder gesungen. Man wünscht sich "Glädelig
Jul" und tanzt um den Weihnachtsbaum bevor die Geheimnisse der Weihnachtspäckchen
gelüftet werden. Am ersten und zweiten Feiertag besucht man Freunde
und Verwandte, um beim Mittag- oder Abendessen die weihnachtliche
Stimmung zu genießen. |
Griechenland: |
In
Griechenland ist Epiphania (der 6. Januar) der eigentliche Höhepunkt
der Weihnachtszeit. Bis zu diesem Tag prägen die griechischen Kinder
die Weihnachtsstimmung. Kinder singenAm Morgen des 24. Dezember
hört man in den Straßen die Klänge von Triangeln, Glocken und Trommeln.
Die Kinder ziehen von Haus zu Haus und singen die Kalanda. Diese
Lobgesänge, gelten als Segen für das Haus. Deshalb werden die Kinder,
die das Glück überbringen, auch belohnt. Wer als erster das Haus
betritt verläßt es mit den meisten Gaben. Durch die griechischen
Schornsteine steigt der Duft des Christopsomo (Weihnachtsbrot).
Das Brot wird mit einem "A" (steht für den Pflug) und einem "B"
(steht für das Joch der Ochsen, die den Pflug ziehen) verziert.
Diese Symbole begegnen uns auch bei anderen Gebäcksorten. Von den
Christokouloura, die in Form des Pfluges oder des Jochs gebacken
werden, wird mindestens ein Stück vor die Ikonen des Hauses gelegt.
KoboldeIn den kommenden zwölf Nächten treiben die Kalikanzari (Kobolde)
ihr Unwesen. Als Schutz vor diesen lästigen Dämonen, werden Weihnachtsfeuer
entfacht. Die Feuer haben noch eine weitere Bedeutung. Das beste
und größte Holzscheit, das man während des Jahres findet, wird als
Christoxylo (Weihnachtsscheit) aufbewahrt. Es wird in der Heiligen
Nacht eingesetzt, um das Christuskind zu wärmen. Meist darf ein
Glückskind (ein Kind dessen Eltern noch leben) das Scheit in das
Feuer werfen. Der Wunsch, den dieses Kind hierbei ausspricht, soll
in Erfüllung gehen. Silvester Die Kalanda ertönen erneut am Tag
des Heiligen Bassilios (1. Januar). Mit einer Rute ausgestattet
tippen die Kinder dem Hausherren und seiner Frau auf den Rücken.
Auch diesmal werden die Glücksbringer mit Kuchen, Nüssen oder Geldstücken
belohnt. Eine bedeutende Tradition ist die Wahl der Person, die
im neuen Jahr als erste das Haus betritt. In manchen Gegenden Griechenlands
glaubt man, der Hausherr, sein ältester Sohn oder ein "glückliches
Kind" (ein Kind dessen Eltern noch leben) sollten als erste das
Haus betreten. Im orthodoxen Kirchenjahr wird der 6. Januar, der
Tag an dem Jesus von Johannes dem Täufer getauft worden sein soll,
besonders gewürdigt. Wasser wird gesegnet, damit die bösen Geister
die Erde verlassen. Und das tun die Kalikanzari auch. Nach dem Gottesdienst
segnet der Priester jedes Haus des Ortes und besprengt alle Räume
mit einem in Weihwasser getauchten Basilikumzweig. |
Norwegen:
|
Wer
in der Weihnachtsnacht nicht "leer ausgehen" will, sollte es sich
mit dem "Julenissen", dem norwegischen Weihnachtsmann, nicht verderben.
Die Kinder stellen ihm deshalb eine Schüssel mit Grütze ans Fenster.
Der Weihnachtsmann ist ein Tierfreund. In Norwegen erhalten die
Hoftiere zu Weihnachten Extraportionen. Für die Vögel stellt man
eine Garbe Hafer auf. Sind unsere "vierbeinigen Mitbürger" gut versorgt
können die Feierlichkeiten beginnen. Minutenlang ertönen Glockenklänge
über das Land. Die hellen Töne verkünden den Weihnachtsfrieden.
Jeder versucht jetzt pünktlich zum gemeinsamen Festessen zu kommen.Julol
Beim Julebord feiert die Familie mit einem reichhaltigen Mahl. Bis
zu 60 verschiedene Speisen werden serviert. Meist versüßen sieben
verschiedene Kekssorten die Tafel. Die magische Zahl "7" hängt auch
hier im engen Zusammenhang mit den Nissen (Kobolde). Getrunken wird
Juløl, ein dunkles Weihnachtsbier. Der Jule - Aquavit rundet den
Geschmack ab. Nach Speis und Trank stellt sich die Familie im Kreis
um den Weihnachtsbaum und singt Weihnachtslieder. Die Gedanken der
Kinder sind bei den letzten Strophen schon unter dem Tannenbaum
angekommen, wo die Geschenke von Julenissen auf ihren Empfänger
warten. Bis zum 6. Januar wird das Weihnachtsfest (Jul) intensiv
gefeiert. . |
Indien: |
Etwa
7% der Bevölkerung sind christlich. Als Weihnachtsbaum dienen
Mangobäume oder ähnliches. In Goa werden die Palmen zu
Weihnachten und Sylvester mit Lichterketten verziert. In Südindien
Öllampen ums Haus und aufs Dach - ähnlich dem hinduistischen
Lichterfest Diwali. In manchen Teilen Indiens wird am Weihnachtsmorgen
dem "Haushaltsoberhaupt" eine Zitrone als Symbol der "Verehrung"
mit Glücks- und Erfolgswünschen überreicht. Eine Art Mitternachtsmesse,
die manchmal 2 oder 3 Stunden dauert und bei der viel gesungen wird,
feiert man in der Kirche. |
Quellen:
www.religioustolerance.org
www.engelchen.de
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