Roadtrip

© Thierfelder, www.lamas-im-erzgebirge.de

Ein Lama hatte sich die Achillessehne am rechten Hinterbein zerschnitten. Natürlich protestierten wir, als unser Tierarzt nichts als "schlachten" dazu sagte! Wir riefen in der Tierklinik in Leipzig an. Ein kanadischer Professor gab uns grünes Licht und Cecilia wurde operiert. In der folgenden Zeit hatten wir die Ehre, alle 3 Wochen nach Leipzig zu fahren, weil der Cust-Verband nur dort gewechselt werden konnte. Als Cecilia wieder in Ordnung war, fuhren wir dem Professor zuliebe noch einmal nach Leipzig. Er wollte gern noch eine Abschluss-Ultraschall-Untersuchung durchführen, um Anschauungsmaterial für seine Studenten zu haben und seinem geliebten Patient endgültig "Lebewohl" sagen.

Auf einer Landstraße gab der Pkw-Fahrer hinter uns Lichtzeichen und wir hielten an. Er stieg aus und rief "Ihr habt die Tür verloren!"
Mein Vater erwiderte: "Aber die Tür ist doch noch dran!?"
"Nein! Das Tier! Das Tier das drin war!" Und tatsächlich hing die Tür unseres selbstkonstruierten Hängeraufbaus nur noch an einer Seite in den Verankerungen und klappte auf und zu. Mit klopfendem Herzen fuhren wir zurück. Wie viele Teile würden wir finden? Auf Alles gefasst, schauten wir uns um. Wir trauten unseren Augen kaum, als Cecilia quietschvergnügt in einer Einfahrt stand. Doch nun hatten wir ein weiteres Problem. 7 Uhr morgens herrschte reger Verkehr. Als wir uns mit einem langen Strick und einem Halfter bewaffnet ihr näherten, wählte sie kurz entschlossen die linke Fahrspur, um vor uns zu fliehen. Als dann kurz vor ihr ein Lkw- Fahrer auch noch kräftig auf die Hupe drückte, blieb sicher nicht nur uns das Herz fast stehen. Wir bekamen sie wenig später unversehrt bei einer kleinen "Strauchrasur" in einem Garten zu fassen. Unser Professor bekam super- Ultraschallbilder.

Notiz: Cecilia de Oro stand damals als Pensionstier von mir bei Fam. Thierfelder, die nicht nur diese Geschichte geschrieben haben, sondern sich auch rührend und aufopfernd um mein Tier kümmerten. Ich danke ihnen von ganzem Herzen. Cecilia hat ein Jahrzehnt später zwar noch "Nachwehen" dieser Verletzung, aber lebt immer noch und hat wunderschöne Fohlen bekommen. Sie hat sich zur Chefin der Stutenherde gemausert.

 


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