Die Technische Universität Berlin bietet verschiedene, sehr gute Paddelkurse an. Nachdem man den Einführungskurs mitgemacht hat oder nachweisen kann, daß man tatsächlich Wildwasserfahren kann, hat man sich für die Paddelreisen qualifiziert. Zum damaligen Zeitpunkt gab es nur Slowenien und Norwegen. Slowenien soll einfacher zum Lernen sein und wird daher von den meisten bevorzugt. Dies ist ein Bericht einer solchen Reise. Die meisten Teilnehmer sind normalerweise - und waren damals auch - Studenten.
Freitag, 28.07.2000
Wir haben uns verabredungsgemäß um zehn
Uhr an der ZEH (Zentraleinrichtung für Hochschulsport) getroffen. Wir
- das waren: Julia, Nicole (unsere zwei Übungsleiterinnen), Ioanna, Holger
D., Holger K. und Martin-Christoph (im folgenden kurz Martin genannt). Die
letzten beiden wollten lediglich ihr Gepäck im Kleinbusbus mitfahren lassen.
Nachdem alles irgendwie in den
Bus geschmissen wurde, ging es weiter zum TU-Bootshaus in Spandau. Dort wurde
das gesamte Material herausgesucht, aufgeschrieben und eingeladen. Zum Material
gehörten u. a. Neoprenanzüge, Paddeljacken, Rettungswesten, Spritzdecken,
4 Bänke, 2 Tische und das riesige Küchenzelt. Unsere Kochutensilien bestanden
aus der Küchenkiste mit Töpfen, Pfannen und Gewürzen, 2 Gaskochern und einer
Gasflasche, die von Hartmut T. (mein Übungsleiter vom Eskimotierkurs und vom
Wochenendkurs in Sömmerda) netterweise wieder aufgefüllt worden war. Teller,
Besteck und Tasse mußte jeder selbst mitbringen.
Desweiteren waren natürlich die
Kajaks mit am wichtigsten. Auf den Hänger aufgeladen wurden: 2 Hurricane,
2 Diablo, 4 Invader, 2 Corsica und 2 Slalom. Holger K. hatte seinen eigenen
Corsica von einem Verein geliehen und auch dieser lag im Bootshaus zum Aufladen
bereit. Dann kamen noch diverse Paddelsachen hinzu - 3 Wurfbeutel (mit 20
m Seil), 3 Bergesysteme, Reparaturkiste, Ersatzteile, ...
Endlich war um eins alles organisiert
verstaut worden und es konnte losgehen. Wir fuhren noch beim Supermarkt und
Bäcker vorbei. Gegen 1400 Uhr verließen wir dann Berlin
endgültig.
Während sich Nicole und Julia am Lenkrad
abwechselten, versuchten Ioanna, Holger D. und ich es uns auf den letzten zwei
Bänken gemütlich zu machen und zu schlafen. Wir fuhren die gesamte Nacht hindurch.
Leider hatten wir etwas Pech mit Stau, der uns nicht nur auf der Autobahn, sondern
auch beim Tanken erwischte.
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Anreise (ca. 1000 km): |
Endlich: halb acht früh erreichten
wir unser Ziel: wir hielten nach 18 Stunden Fahrt auf dem Kajak-Kamp Toni (Kajak-Kamp Toni, Anton
Zagar, Vodenca Nr. 6, 65230 Bovec/Slovenja, Tel./Fax: 00386-65-86454) an.
Anbei sei noch angemerkt, daß die Kurse der Freien Universität Berlin (FU)
sich normalerweise auf dem Nachbarcampingplatz Liza einquartieren.
Die Sonne war bereits aufgegangen und
erleuchtete das Bergpanorama, welches den Campingplatz umgab. Dieser liegt
in der Nähe des Triglav-Nationalparkes.
Ich bin halb neun aufgewacht und fühlte
mich irgendwie krank (Nase, Augen, schwerer Kopf). Ich räumte an diesem Tag
noch mein Zelt um, sodaß ich nun rechts vom Eingang schlief. Links ist der
Boden uneben und hat eine leichte Steigung. Bin ständig von der Isomatte gerutscht
- sehr unbequem.
Wir frühstückten um zehn und kurz
nachdem wir uns einig waren, daß der Rest der Gruppe eigentlich auch früh
ankommen müsse, erschienen Thilo, Martin, Holger K. und Marco auf den Treppen,
die zu unserem Stellplatz hinunterführten. Sie hatten nur 11 Stunden für
die Anfahrt gebraucht. Wir setzten unser Frühstück nun gemeinsam fort. Der
Rest der Lebensmittel (Nutella, Müsli, Saft) war nun glücklicherweise auch
da.
Da wir den ganzen Nachmittag Zeit
hatten, fuhren nach dem Mittag auf meinen Vorschlag hin Holger D, Thilo, Martin,
Marco und ich zum "Slap Boka".
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Slap Boka ("Wasserfall Gottes") ist der höchste Wasserfall
Sloweniens. Leider kann man den Wasserfall in seiner vollen Pracht nur
im Spätfrühling (Mai und Juni) betrachten. Dann beträgt die Breite des
über 100 m hohen freien Falles des Schmelzwassers bis zu 30 m. Das Rauschen
des Wassers ist gewaltig und beherrscht die ganze Umgebung. Um hinzukommen, muß man etwa 3 km auf der Hauptstraße von Bovec in Richtung Kobarid (Süd) über die Brücke fahren und am Rand einer scharfen Linkskurve parken. Man kann noch 50 Meter weiterfahren und das Auto am Parkplatz in einer scharfen Rechtskurve abstellen. Das ist die Ein- bzw. Ausstiegsstelle für die Paddler. Man beginnt beim Parkplatz bei der Brücke unterhalb der Boka, wo man sich für den Weg zur Quelle oder zum Aussichtspunkt entscheiden kann. Variante 1: Zur Bokaquelle gelangt man auf der Nordostseite der Brücke und folgt den Markierungen auf einem steilen Pfad (den Wasserfall sieht man dabei nicht). Der Pfad führt oberhalb der Quelle und erst im letzten, ziemlich exponierten Abschnitt zur Quelle hinunter. Auf demselben Weg kehrt man zurück. (3-4 Stunden, +++, 400-500 m) Variante 2: Zum Aussichtspunkt gelangt man von der Südwestseite der Brücke. Man sucht den Beginn des markierten Pfades und genießt mit jedem Höhenmeter eine immer schönere Aussicht auf den Wasserfall. Wenn man vom Wald zu den grasigen Abhängen gelangt, wird der Weg eben und führt zum höchsten Punkt der Aussichtsstelle. (2 Stunden, +++, 200-300 m) |
Wir entschieden uns für die 2. Variante.
Hauptsächlich deshalb, weil es der Panoramweg ist. Dazu muß man von Bovec
kommend nach der Brücke rechts den Weg nehmen.
Will man zu Bokaquelle, muß man den Pfad vor der Brücke hochlaufen.
Der Weg führt fast ausschließlich
durch Wald. Teilweise ist der Anstieg etwas steiler, aber leicht zu schaffen.
Ich ließ den anderen einen Vorsprung, um die Natur allein mehr zu genießen.
Es ist interessant, was man allein alles entdeckt. Außerdem kommt man so viel
besser mit anderen Leuten ins Gespräch.
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800 Uhr: Julia weckte
alle sehr scheppernd, indem sie mit irgendetwas gegen einen metallischen Topfdeckel
schlug. Es war nicht nur nervig, sondern auch sehr laut und weckte auch den
Unwillen unserer Nachbarn.
Wir aßen eine halbe Stunde später
Frühstück und lernten dabei Didi erstmalig kennen.
Dann verteilten wir Aufgaben:
Julia und Nicole holten die Paddelkarten in der tourist information;
Ioanna, Holger K., Thilo und Marco gingen einkaufen und ich zur Bank, um das
Restgeld umzutauschen.
Wieder zurück im Camp stellten
wir die Materiallisten auf. Dabei ist jeder für sein Zeug verantwortlich.
Ich bekam einen Hurricane (ist
zwar schwerer zu fahren, aber kräftemäßig leichter und kürzer),
eine Spritzdecke, einen Helm, eine Schwimmweste und eine pinkfarbene Paddeljacke.
Mußte diese allerdings später mit Ioanna gegen eine sehr enge rote Jacke tauschen.
Grund war der rückwärtige Klettverschluß am Hals, in dem meine Haare ständig
festklemmten.
Wir luden auf und fuhren zu unserer
heutigen Einsatzstelle. Nach einer gründlichen Erwärmung setzten wir gegen
13 Uhr ein.
Teilstrecke | Cezsoca bis Boka |
Pegel | 72 |
Länge | 5 km |
Schwierigkeitsstufe | I/II |
Bin
mit dem Hurricane dreimal schwimmen gewesen, hatte allerdings auch einen persönlichen
Erfolg: habe in einem Kehrwasser die Eskimotierrolle in einem Hurricane geschafft.
War selbst ganz überrascht, daß es so einfach war. Ich glaube, die Rettungsweste
ist dabei eine große Hilfe, da sie den nötigen Auftrieb beim Paddel-an-die-Wasseroberfläche-bringen
gibt.
Bin beim Zurückkehren mit Didi
noch nackt in die Koritnica gesprungen. Diese ist etwas kälter als die Soca
- ca. 7 °C an diesem Tag (sonst auch mal 4°C). Die Soca hatte eine Wassertemperatur
von 8-10 °C, wie wir einmal gemessen hatten.
Abends hatte Holger K. die Kochoberaufsicht.
Es gab eine Gemüse/Obst-Pfanne mit Bandnudeln. Die meisten waren ziemlich
geschafft und gingen bald schlafen.
Bin
mit Didi in die Koritnica gesprungen und war danach wirklich wach. Didi motivierte
sich beim Hineingehen mit einem interessanten Slogan: "Das Leben ist
schön, das Leben ist schön, das Leben ist schön und gesund ist es besser."
Nach dem Aufsagen marschierte sie tapfer in das eiskalte Wasser.
Um neun gab es frische Brötchen aus Bovec. Die Idee bürgerte sich ein: Jeden Morgen jemand einkaufen.
Teilstrecke | Zmukljica bis Sotocje (3. Klamm) |
Länge | 2,5 km |
Schwierigkeitsstufe | II/III |
Sehr zeitig aufgewacht und meine Postkarten
geschrieben. Didi schrieb auch schon fleißig Briefe und Ioanna tauchte
ebenso bald zum Lernen auf.
Nach einer kurzen Überlegung beschlossen
wir, heute morgen auf den Sprung in die Koritnica zu verzichten. Es war zu
kalt! Außerdem schmerzten meine Schultern. Ich glaube, ich habe Muskelkater
- trotz Erwärmung!
Ich traf dann noch auf Toni und
stellte meine Aussage von gestern richtig. Ich hatte gesagt, wir wollten am
Donnerstag Holz holen gehen - aber eigentlich wollten wir heute gehen. Ich
brachte ihn wegen des Organisatorischen zu Nicole und Julia, die ich kurz
zuvor im Bus gesehen hatte.
Teilstrecke | Sotocje (Mündung) bis Cezsoca (Hausstrecke) |
Länge | 2,5 km |
Schwierigkeitsstufe | II/III> |
Rechts: links am Stein mit dem Türmchen vorbei, die nächsten beiden Steine auch links und dann sofort nach rechts hinüberpaddeln, rechts Kehrwasser,
Links: links am Stein mit dem Türmchen vorbei, dann nahe rechts am überspülten Stein, damit links an Walze vorbei, danach schnell und kräftig nach rechts hinüber zum großen Stein und Schwall hinunter, links Kehrwasser
Nachdem wir die leichtere Strecke gefahren
waren, trugen Ioanna und ich unsere Kajaks wieder hoch. Es gibt stromabwärts
gesehen rechts einen kleinen Flußausläufer, der sich später wieder mit der Hauptströmung
vereinigt. Er ist relativ flach und man kann das Boot dort gut durchtragen.
Allerdings sind die Steine sehr glitschig. Ich bin ausgerutscht und dabei heftig
mit beiden Knien auf die Steine gekracht. Den Schmerz bin ich den ganzen Urlaub
nicht wieder losgeworden. Überhaupt schillerten Knie und Schienbeine am Ende
des Urlaubs in den buntesten Farben: violett, gelb, grün, ...
Inwischen war auch Julias Gruppe
angekommen und wir hatten beim zweiten Mal hinunterfahren Publikum. Leider habe
ich das schnelle Paddeln nach rechts hinüber nicht mehr ganz geschafft und bin
daher über ein paar Steine rückwärts den Schwall hinutergerutscht. Ich habe
mich aber gehalten und bin wieder links ins Kehrwasser zu Nicole gefahren.
Unterwegs haben wir auch noch die
Paddelstütze geübt - Didis Erfolgserlebnis, da sie das offensichtlich noch nicht
kannte. Hat sowohl ihr als auch Ioanna laut eigenen Aussagen sehr viel gebracht.
Beim 3. Schwall kam ich durch, ohne
schwimmen zu gehen. Bin ins rechte Kehrwasser und mußte dort warten, weil Didi
schwamm. Inwischen wurde es auch voll, weil andere Paddler kamen und beim Schwall
spielten. Als ich weiterwollte, konnte ich wegen dem Felsblock vor mir die Strecke
nicht sehen und nicht erkennen, ob jemand kam oder nicht. Ich wurde von einem
anderen Paddler im gegenüberliegenden linken Kehrwasser herausgewunken. Ich
war schon in der Strömung, als er ein Haltzeichen machte. Leider war es schon
zu spät und bei meinem Versuch, dem entgegenkommenden stromabwärts fahrenden
Paddler auszuweichen und schneller vorwärtszukommen, bin ich prompt schwimmen
gegangen. Mist!
Zwei Paddler halfen Nicole und mir
mit dem Boot. Danach war die Strecke sehr ruhig mit wenig Kehrwasser außer am
Ufer.
Wir waren um 17 Uhr an der Aussatzstelle
und wollten in den Prijon-Shop. Vor allem Ioanna wollte sich Neoprenschuhe mit
fester Sohle kaufen. Aber ausgerechnet mittwochs hat der Laden geschlossen.
Ärgerlich. Die Öffnungszeiten ansonsten sind 9-12 und 16-19, auch Wochenende.
Wir trugen die Boote zum Bus, zogen
uns um, luden die Boote auf und warteten auf die 2. Gruppe.
Ich hatte leichten Sonnenbrand bekommen,
vor allem die Hände brannten. Es war eine richtige Linie von der Paddeljacke
zu sehen: die Hände waren braun und ab dem Handgelenk war alles weiß.
Beim Zurückfahren haben wir kurz
in Bovec angehalten und Obst eingekauft. Ioanna hat noch ihre geliehenen Schuhe
(3 DM pro Tag) zurückgegeben.
Nach der Rückkehr haben wir alle schnell
die Sachen aufgehängt und sind mit Toni Holz holen gegangen (18:30 Uhr). Der
Pfad führt über die Hängebrücke rechts hoch und dann links in Richtung Kal-Koritnica.
Wir haben an Nadelbäumen trockene Äste abgesägt und abgehackt und zurückgeschleppt.
Ziemlich k.o. ließen wir das Holz neben der Feuerstelle liegen und gingen duschen.
Da keiner noch besonders Lust hatte,
beschlossen wir, das Lagerfeuer morgen anzuzünden.
Kurz vor dem Essen verkündete Thilo
noch, daß er abreisen würde: "Es bringt mir mehr Streß als Vergnügen."
Er war sich seiner Sache ziemlich sicher und hatte sich bereits nach den Zugverbindungen
erkundigt (0:24 von Tarvisio). Mit seinem Abreisewunsch stieß er bei den meisten
der Gruppe auf totales Unverständnis. Ich hörte noch, wie er zu Ioanna meinte:
"Ist nicht meine Sportart."
Zum Abendbrot gab es Holger K.s
Milchreis mit Zucker und Zimt und Obstsalat. War sehr lecker. Kurz bevor wir
uns über das Essen stürzten, gab mir Nicole noch einen Zettel mit Matthias'
sms.
Julia fuhr Thilo 23:00 Uhr nach
Italien hinüber. Er nahm das Rückfahrticket von Didi (Österreich-Sparpreis:
Hin-und Rückfahrt waren 3,- DM billiger als nur Hinfahrt).
Ich schmierte noch ABC-Salbe (Bienengift)
auf Knie und Schienbein. Es fing nur sehr kurze Zeit später an, auf der Haut
zu brennen.
Zwischen 23:15 und 23:30 Uhr ging
ich dann zu Bett - bzw. in den Schlafsack.
Heute ist paddelfreier
Tag und wir können also ausschlafen. War aber trotzdem schon 7:30 Uhr wach.
Ich glaube, das nochmalige Lufteinlassen
in die Isomatte am Abend zuvor hat einiges gebracht. Es war viel bequemer
geworden.
Frühstück gab es gegen 10 Uhr. Der Milchreisrest von gestern abend war immer noch lecker.
Nach dem Frühstück klärten wir
die Geldangelegenheiten, was bis etwa ein Uhr mittags(!) dauerte.
Bin danach mit Ioanna einkaufen
gefahren.
Haben kurzen Fotostop bei dem
erdbebengeschädigten, mit Holzpfählen abgestützten Haus gemacht. Der Ort hat
eine interessante Methode, die Schäden von 1998 zu beseitigen: Die gesamte
Gemeinde baut nacheinander jedes Haus einzeln wieder auf - jeder hilft jedem.
Die, deren Haus noch nicht fertiggestellt ist, wohnen in einer Art Containerstadt,
in der es im Sommer unerträglich heiß sein soll (zumindest laut Tonis Aussage).
Nach
dem Einladen sind wir beide zu Nicole und Julia auf einen Cappuchino und ein
Eis in die Kneipe gegangen. Nach einem kurzen Stopp in der tourist information ging es noch zum Gemüsehändler und dann zum Camp
zurück. Wir luden aus und ich bin dann mit dem Polo allein zum Slap Kozjak losgefahren. Vielleicht sollte
hier an dieser Stelle erwähnt werden, daß beim Autofahren in Slowenien das
Licht angeschalten sein muß (Lichtpflicht) - egal, wie die Lichtverhältnisse
sind.
Ich fuhr kurz vor drei Uhr ab.
Zwischen aga und Kobarid
wird die Straße sehr kurvenreich und ist teilweise auch sehr eng. In Kobarid
muß man kurz hinter dem Ortseingangsschild (an der Kreuzung wird auch die
Polizeistation angekündigt) die Straße scharf links hinunter in Richtung Kamp
Koren fahren. Nach der Brücke über die Soca (nach 90°-Rechtskurve) geht es
links den Berg hoch. An dieser Kreuzung stehen Unmengen von Schildern, die
man auf die Schnelle gar nicht lesen kann - zumindest nicht, wenn ein anderes
Auto hinter einem fährt.
Ich bin kurz nach dieser Kreuzung
links eine Straße zu Kamp Koren hinuntergefahren, habe mir den Weg erklären
lassen. Danach bin ich wieder zur Straße hinaufgefahren und das Auto auf den
kleinen Parkplatz gegenüber der Ausfahrt auf der rechten Straßenseite abgestellt.
Der Weg beginnt noch etwa 50 m
in Fahrtrichtung weiter auf der linken Straßenseite kurz vor einer Rechtskurve.
Dort befindet sich auch ein Schild, das auf den Wasserfall und ein Kriegsdenkmal
hinweist.
Zuerst führt der Schotterweg über
ein Stück freie Wiese mit einer alten Scheune aus Wellblech, dann über einen
halbschattigen Weg mitten durch den Wald hindurch und an der Soca entlang. Der Schotterweg selbst ist sehr breit und offensichtlich
gut benutzt. Es gehen oft kleine Pfade ab, die man jedoch nicht beachten muß.
Auf dem Weg befinden sich relativ viele Kriegsdenkmäler, eine große Hängebrücke
über den Fluß und zwei dunkle Höhlen, für deren Erkundung man jedoch eine
Taschenlampe benötigt. Habe es sehr bedauert, keine dabei gehabt zu haben.
Im Camp sagte man mir, ich bräuchte
30 Minuten. Auf der Straße habe ich noch eine einheimische Frau getroffen
und mich mit ihr auf unterhalten (sie in Slowenisch, ich in Russisch). Sie
sagte, ich bräuchte nur 20 Minuten. Hmmmm .... ich habe beide Male - sowohl
hinzu als auch rückzu - nur 15 Minuten gebraucht, obwohl ich ein sehr gemütliches
Tempo anschlug.
Nach 10 Minuten gelangt man zu
einer Brücke mit einem steilen Wasserfall. Da offensichtlich viele meinen,
dies sei Slap Kozjak, gibt es einen Wegweiser zu diesem, auf dem auch steht:
5 Minuten.
Wenn man den nun folgenden Weg
zum Wasserfall wie ich allein läuft, scheint die Atmosphäre wie in einem Märchen
zu sein. Das Plätschern des glasklaren Baches, auf dessen Grund man jeden
auch noch so kleinen Kiesel erkennen kann, das leise Rauschen der Bäume, der
Wechsel zwischen schillerndem Sonnenlicht und dunklen Schatten und das satte
Grün der Blätter und Moose lullen einen ein und man glaubt, in einer verwunschenen
Gegend zu sein. Man erwartet eine Elfe, ein Zwerg oder irgendeine andere Märchenfigur
aus dem Wald kommen zu sehen. Die Überraschung würde sich jedenfalls in Grenzen
halten.
Dieser landschaftlich sehr schöne
Waldpfad führt teilweise über geländefreie kleine Brücken am und über das
Wasser entlang bis man dann endlich auf Holzplanken und stahlseilgesichert
um die Ecke kommt und den 15-Meter hohen Wasserfall sieht, dessen Tosen man
schon vorher deutlich vernimmt. Man steht in einer Art Gewölbe, das aussieht,
als wäre es eine unterirdische Höhle gewesen, die nun einen Deckenriß bekommen
hat. Das Wasser ist auch hier unglaublich klar.
Ich bin wieder zur Brücke (1895
erbaut) zurück und habe dort die Füße im Wasser baumeln lassen.
Auf dem Rückweg ging ich auf die
Hängebrücke. Dieser Steg ist erst 1998 vom Museum Kobarid
und vom Verkehrsverein Kobarid neu erbaut worden - und zwar an derselben Stelle,
an der sich die Brücke auch schon vor dem Ersten Weltkrieg befand.
Mir folgten drei Slowenen (Renato,
...) auf die Brücke. Auf meine Frage nach ihrem Ziel wies ich sie dann in
die richtige Richtung zum Wasserfall. Dann beobachtete ich zwei Paddler, die
sich unter mir näherten.
Nach dem Frühstück fing der Himmel
an, uns auch von oben mit Wasser zu beglücken. Aufgrund
des nun einsetzenden Dauerregens und des daraus resultierenden Stimmungstiefs
und der Lustlosigkeit machten wir Trockenübungen mit dem Wurfsack vor dem Küchenzelt.
Wir übten Zielwerfen und verschiedene Techniken (Bogenwurf, Stoßwurf). Desweiteren
veranstalteten wir Wurfübungen auf stehende und bewegte Ziele. Unser bewegtes
Ziel war ein Hurricane, den wir von oben heruntergeholt hatten. An seinem Bug
wurde ein Wurfseil gebunden, womit das gesamte Boot über das nasse Gras gezogen
wurde. Die Übungen hoben die Laune ein wenig.
Danach luden wir auf und fuhren
zur Einsatzstelle.
Teilstrecke | Zmukljica bis Sotocje (Dritte Klamm), Rettungstag an der Prallwand |
Länge | 2,5 km |
Schwierigkeitsstufe | II/III |
Etwa 200-300 Meter von der Einsatzstelle
entfernt befindet sich die Prallwand (Springfelsen mit Hängebrücke vom 2. Tag). Dort haben wir Rettungsübungen gemacht. Erst sind wir in einer
Linie über den Strom gegangen, um die Strömungswucht richtig zu spüren und sind
dann schwimmend über den Strom traversiert. Danach sprangen wir vor der Wand
ins Wasser und ließen uns vom Strom ein Stück hinuntertreiben. Wir übten mit
der Wurfleine. Einer mußte ins Wasser springen und sich retten lassen. Der zu
Rettende muß dabei auf dem Rücken schwimmen und das Wurfseil über der Schulter
haben, da er sonst das gesamte Wasser ins Gesicht bekommt. Diese Übung half
mir bei späteren Rettungsaktionen, vor allem am Friedhofseingangsschwall am
10.08.2000 sehr.
Danach wurde die Sicherung mit einem
Springer praktiziert. Ein "bewußloser" Schwimmer ließ sich den Schwall
hinuntertreiben und wurde von einem anderen, an dessen Rettungsweste das Wurfseil
mit einem Karabiner befestigt worden war, gerettet. Wichtig ist dabei das Halten
der bewußtlosen Person (von hinten und Arme über Kreuz). Ich "rettete"
Didi. Sie ist eine hervorragende Bewußtlose, die die Arme sehr schön in die
richtige Position gebracht hat
und somit trotz ihrer 1,84 m leicht durchs Wasser zu ziehen war. Ich wurde von Nicole auf ihrem Invader zur anderen Seite "übergesetzt".
Dabei legt man sich ruhig und ohne zu kippeln auf das Heck des Kajaks und hält
sich etwa in der Mitte oder kurz oberhalb bei der Einkerbung für die Spritzdecke
fest. Ein tolles Gefühl, aber etwas wacklig.
Da sich gleich an dieser Stelle
unsere Picknickstelle befand, rasteten wir nach den Übungen und machten uns
dann gruppenweise auf die Weiterfahrt. Allen war sehr kalt.
Ich hatte die Strecke im Invader ohne Schwimmen zu gehen am 2. Tag überstanden, fiel
heute jedoch mit dem Hurricane zweimal ins Wasser. Einmal bei einem kleinen
Schwall und dann nochmal bei einem Schwall nach 2-3 km kurz vor dem Aussetzen
nahe des Campingplatzes. Beide Male war falsches Kanten dafür verantwortlich.
Abends wollten wir uns aufwärmen
und in die Sauna im Hotel Kanin fahren. Leider ist die Sauna nur bis 20 Uhr
geöffnet und wir waren erst eine Stunde vorher da. Wir reservierten ab halb
sieben für den folgenden Abend und gingen ins Cafe auf einen Drink.
Teilstrecke | Boka bis Srpenica 2 (Tongrube) |
Pegel | 68 |
Länge | 5 km |
Schwierigkeitsstufe | I/II/III |
Habe wieder im Invader gepaddelt und bin
heute 3-4 mal schwimmen gegangen. Mist, ich glaube, ich kann nur im Hurricane
richtig paddeln.
Außerdem war zuviel Wasser. Sowohl
das Mauseloch als auch die Mausefalle waren überspült. Aufgrund des vielen Wassers
konnten Nicole und Julia auch nicht kerzen. Der Ausstieg erwies sich als ziemlich
lang, obwohl der Weg relativ breit und gut angelegt ist.
Während einige von uns noch in die
Sauna in ein Hotel gingen, haben die anderen im Küchenzelt noch gequatscht.
Habe Toni noch getroffen und nach
der einheimischen Architektur gefragt. Er erklärte mir den Grund für die Treppen
vor der Wohnungstür: Früher gab es sehr viel Schnee im Tal (wieso jetzt nicht
mehr?). Teilweise waren es zwei Meter. Da das Tal von Bergen umsäumt wird und
im Winter nicht sehr viel Sonne hinkommt, blieb der Schnee die ganzen Monate
über liegen. Daher wurden die Wohnungstüren über diese Schneegrenze hinaus gebaut
und sind seitdem nur über Treppen erreichbar. Dieser Baustil hat sich durchgesetzt,
nicht nur in dieser Region, sondern auch noch über die Grenzen hinaus.
Wir sind dann wieder losgefahren
und haben uns alle wie abgemacht halb neun in der Gaststätte wiedergetroffen.
Es war das gleiche Restaurant wie am ersten Abend. Ich bestellte mir mit Käse
gefüllten Tintenfisch - gegrillt, dazu Salat und ein slowenisches Bier (0,3
l). Ich finde, das einheimische Bier schmeckt außerordentlich gut - trotz meiner
nur sehr geringen Liebe für dieses Getränk allgemein.
Wir haben noch von Haus aus Drinks
bekommen. Jeder konnte sich aussuchen, was er wollte. Die meisten nahmen einen
einheimischen Schnaps, der verdächtig nach Petersilie roch und schmeckte.
Bei der Bewunderung unserer Paßbilder
in den Ausweisen, wurde festgestellt, daß Holger K. am heutigen Tag seinen 26.
Geburtstag erlebt! Somit blieben uns noch 1,5 Stunden zu feiern, was Holger
eigentlich nicht wollte. Da der Sekt nur warm serviert werden konnte, gab es
eine Runde Birnenschnaps. Das Ganze wurde dann doch etwas später als eigentlich
geplant.
Bin seit fünf Uhr früh wieder wach. Inwischen ist mir dieses frühmorgendliche Aus-dem-Schlafsack-Klettern gleichgültiger geworden und ich stehe mit weniger Widerwillen und mehr Resignation auf. Offiziell wurden wir allerdings um acht geweckt. Diesmal gab es zum Frühstück Rührei. Wir luden auf und fuhren los. Die Sonne schien!
Teilstrecke | Srpenica 2 bis Trnovo 1 (Friedhof) |
Pegel | 108 (+ 40 cm gegenüber dem Vortag!) |
Länge | 3 km |
Schwierigkeitsstufe | III/IV |
Ioanna ist im Camp geblieben, da sie lernen
wollte. Wir haben die Kajaks den langen Weg zur Ausstiegsstelle von gestern
hinuntergetragen. Zur Erwärmung hatte Julia diesmal einen Alternativvorschlag
- die Fünf Tibeter.
Die Strecke heißt übrigens so, weil
sich oben tatsächlich ein Friedhof befindet.
Zum Einpaddeln sind wir in Richtung
Mausefalle stromaufwärts gepaddelt und haben dort traversiert (bis gegen Mittag).
Danach stiegen wir am linken Ufer aus und haben uns lange und gründlich den
Friedhofseingangsschwall angesehen und eine Route überlegt. Wir stellten zwei
Sicherungen auf. Nicole ist vorgefahren und ich als erste hinterher. Von oben
sieht alles ganz anders aus und habe Stein fast nicht wiedererkannt. Bin dann
auch promt zu weit links gefahren und mit der Bootsspitze in eine Walze gekommen.
Da ich leider falsch gekantet habe, bin ich schwimmen gegangen. Das Schlimmste
kam aber noch. Ich hielt krampfhaft Boot und Paddel fest und ließ mich mit den
Füßen voran den Strom hinuntertreiben. Der Schwall ist ziemlich verwalzt und
es gibt viele große Wellen. Mein Kopf geriet ständig unter Wasser. Der Gedanke
an die Sicherungen kam mir, verschwand jedoch bald wieder in meinem Bemühen,
Luft zu bekommen. Gerade als ich mich wieder zur Wasseroberfläche emporgekämpft
hatte und tief einatmen wollte, spürte ich, wie meine Beine ruckartig nach unten
gezogen und ich dadurch senkrecht nach unten gerissen wurde - die große Walze.
Jetzt ließ ich das Boot los und versuchte mit aller Kraft, irgendwie aus dieser
Walze herauszukommen. Einen Augenblick lang hatte ich das Gefühl, Wasser zu
atmen, bevor ich dann endlich mit dem Kopf durch die Oberfläche stieß und krampfhaft
meine Lungen mit Luft füllte. Gerade noch rechtzeitig - wieder wurde ich unter
Wasser gezogen. Irgendwann sah ich dann Nicole neben mir auftauchen und versuchte,
mich an ihrem Boot festzuhalten. Da ich jedoch keine Kraft und auch keine Luft
mehr hatte, ließ ich den Griff zweimal los, bevor es uns beiden endlich gelang,
mich ins Kehrwasser viel weiter unten zu bringen, wo ich dann japsend auf einem
Stein hing. Wie durch ein Wunder hatte ich das Paddel noch immer in der Hand.
Ich glaube, ich habe mich daran festgehalten, um wenigstens etwas in der Hand
zu haben.
Später wurde mir mitgeteilt, daß
Didi wohl sehr schön das Wurfseil geworfen hatte - nur etwa 10 oder 20 cm von
mir entfernt. Habe nichts derartiges mitbekommen, da ich ständig in Walzen gekommen
bin und um Luft kämpfen mußte.
Nicole vergewisserte sich, daß ich
sicher am Ufer war und es mir gutging, bevor sie sich auf die Suche nach meinem
Hurricane machte. Ich wartete ziemlich lange und sah sie dann am rechten Ufer
zu Fuß zurückkommen. Sie hatte mein Kajak nicht wiedergefunden und ging nun
zu Julia zurück. In der Zwischenzeit bat ich einige Paddler, die vorbeikamen,
nach meinem Boot Ausschau zu halten und es evtl. ans Ufer zu bringen.
Nach einer kurzen Besprechung mit
den anderen kam Nicole wieder am Ufer zu mir zurück und erklärte mir den Plan.
Ich bekam die Polo-Schlüssel von ihr und würde mit Didi, die auch aussetzen
würde, zu unserer Ausstiegsstelle Trnovo 1 fahren. Sie selbst würde sich jetzt
stromabwärts mit ihrem Kajak auf die Suche nach meinem Boot machen, während
die anderen mit Julia fahren würden.
Ich stolperte am Ufer zurück. Erst
jetzt merkte ich, wie weit ich eigentlich geschwommen war; bestimmt mehr als
einen halben Kilometer. Nicole erklärte mir später, bis fast zum Nasenstüber,
der auf der Hälfte der Strecke steht.
An der Einstiegsstelle zurück ging
ich hoch und wir ließen Didis Corsica oben zurück, packten die Paddel ins Auto
und fuhren nach Trnovo, wo uns Nicole schon erwartete. Sie hatte den Hurricane
gefunden. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Einer der Paddler, denen wir von der
Misere berichtet hatten und die wir gebeten hatten, nach dem Kajak Ausschau
zu halten, hatte das verkantete Boot gefunden, es ausgeleert und an das Ufer
gelegt, wo Nicole es noch einmal sicherte. Ich war so froh, das der Hurricane
wieder aufgetaucht ist ...
Nach einer kurzen Stärkung ist Nicole
zu Fuß am Ufer hochgelaufen, um das Boot herunterzufahren. Sie hat bis zum Boot
zwei Stunden gebraucht und als sie ankam, war es nicht mehr da! Eine Raft hat
es mitgenommen und hinten angebunden. Nicole hat ihr Rufen mißgedeutet und nicht
richtig hingesehen. Die Raft hatte das Boot dann Julias Gruppe übergeben. Nicole
ging wieder zurück und übernahm es dort. Sie war ziemlich sauer - man nimmt
nicht einfach ein Boot vom Ufer weg!
Gegen 17:00 Uhr kam sie wieder in
Trnovo 1 an.
Inzwischen haben Didi und ich unsere Sachen ausgespült und in den Bus gepackt.
Ich lief die Slalomstrecke auf dem Pfad unter der Hängebrücke rechts ein wenig
entlang. Die Ausstiegsstelle befindet sich am Ende des Pfades, der links vor
der Brücke hinuntergeht.
Ich genehmigte mir einen heißen
Kakao an dem Imbißstand und setzte mich, während Didi rauchte. Auf einmal fing
ein Platzregen an und wir flüchteten unter das Dach. Im Nu stand der Volleyballplatz
dort unter Wasser. Der Regen war so stark, daß wir beide uns in den Eingang
des Männerklos verdrückten, wo wir als Türsteher fungierten. Ich las ein wenig
in Julias Paddelbuch, was sie mir glücklicherweise an diesem Morgen erlaubt
hatte. Desweiteren las ich noch das erste Kapitel in "Guten Morgen, du
Schöne" von Maxie Wunder. Ein sehr interessantes Buch.
Nach dem Regen beobachteten wir von der Hängebrücke aus ein paar erfahrene Daggerfahrer.
Sie fuhren die Slalomstrecke hinunter und waren offensichtlich nur noch am Vorwärtskommen
interessiert. Sie spielten überhaupt nicht und rauschten nur ernst durch die
Strecke hindurch.
Auf der Suche nach dem Hängerschlüssel,
lief ich zu Didi hinunter, die an der Ausstiegsstelle auf die anderen warten
wollte. Als ich um die Ecke kam, sah ich einen Mann, der seine Hose schnell
schloß. Ich wunderte mich kurz, warum er sich mitten auf dem Weg erleichterte
und nicht in den Wald gegangen war, als mich Didis empörter Ruf erreichte: "Er
hat sich gerade einen 'runtergeholt!" Sie rauschte mit finsterer Miene
an mir vorbei und lief dem Mann in drei Metern Abstand hinterher. Sie verfolgte
ihn drohend überall und ich folgte ihr in 10 Metern Abstand. Damit verunsicherte
sie den älteren Mann derartig, daß er in sein Auto stieg und abfuhr (weiß mit
Kennzeichen GO-S3-565). Offensichtlich ist er wohl öfters da, weil er von einigen
Leuten (Raftern) gegrüßt wurde.
Wir warteten bis etwa 18:10 Uhr,
bevor Didi und ich im Auto zurückfuhren. Vorher suchte ich bestimmt noch 10-15
Minuten verzweifelt meinen Badeanzug, der sich abends dann jedoch in einem meiner
Neoprenschuhe wiederfand. Ich hatte ihn gedankenlos beim Umziehen dort hineingestopft
und dann vergessen.
Wir sahen noch nach dem Pegelstand
bei Slap Boka. Erstaunlicherweise ist dieser trotz des Platzregens vom Morgen
bis jetzt um 10 cm auf 98 gesunken. Merkwürdig!
Bei der Rückkehr ins Camp hat Didi
Ioanna alles erzählt, während ich den Eierkuchenteig anrührte.
Die andere Gruppe legte erst 1830
Uhr an. Ein Glück, daß keiner der Kontrolleure da waren. Die Strafe soll sehr
heftig sein. Sie kamen gegen acht Uhr abends im Camp an und hatten unterwegs
noch Didis Corsica aufgeladen.
Wir hatten unseren Nachbarn einen
großen Topf von uns geliehen, den wir nun mit österreichischer Suppe (Wiener,
Kartoffeln, Möhren, ...) zurückbekamen und aufaßen.
Dann hat Holger K. mit seiner "einmaligen",
wohl oft praktizierten Technik Eierkuchen gemacht und Julia beigebracht, wie
man sie in der Luft wendet. Julia hat dann Käseeierkuchen fabriziert. Hat ziemlich
gut geschmeckt. Die Nachbarn kamen herüber und haben uns einen Eierkuchen abgeluchst
- sie meinten: "Es riecht so gut." Wir fühlten uns geehrt.
Bin gegen Mitternacht ins Bett,
da wir noch im Küchenzelt gequatscht haben.