Informationen und Fakten über Lamas - ein kleines Lamakunde - Lexikon

Mähweide und Düngung

Bei Neuweltkameliden empfiehlt sich die Haltung auf Dauergrünland bzw. Mähwiesen. Mähwiese oder Mähweide ist der landwirtschaftliche Ausdruck für Grünland, welches sowohl zur Beweidung als auch zur Herstellung von Heu dient. Die wechselseitige Nutzung der beiden Möglichkeiten hat sich am besten bewährt. Damit kann eine ordentliche Wiesenbewirtschaftung erfolgen, die auch die Dünge- und Ruheperioden einschließt. Ebenso kann sich bei Neuansaat (oder Nachsaat) die Grasnarbe verfestigen, bevor die Tiere auf die neue Weide kommen.

Zu beachten ist auch, daß Neuweltkameliden nicht dort fressen, wo sie ihre Kotplätze haben. Es entstehen sogenannte Geilstellen. Diese sind sauber zu halten und regelmäßig abzutragen. Siehe auch Lamadung als Dünger. Den Dung auf die eigenen Wiesen zu streuen, hat sich in der Praxis nur als mäßig erfolgreich erwiesen, wenn die Tiere zeitnah wieder auf die gleiche Wiese sollen. Bei Düngung mit organischem Mist im Herbst muß mindestens bis nach dem ersten Schnitt im folgenden Frühsommer gewartet werden, ehe die Tiere wieder auf die Weide können und dort fressen werden. Gut hat sich auch der Zusatz Pferdemist erwiesen. Vielleicht haben Sie in der Nähe ja einen Bauern, mit dem Sie Pferdemist gegen Lamadung tauschen können, da Pferdemist aufgrund des Strohs mehr organisches Material enthält ..... Wir haben eine Mischung aus Lamadung und Pferdemist auf einer Weide ausprobiert und sehen uns die Ergebnisse im nächsten Jahr an.
Der Unterschied zu Schafen, Rindern und oft auch Pferden liegt auch darin, daß die Rückdüngung auf der gesamten Weide durch die organischen Ausscheidungen aufgrund der spezifisch angelegten Kotstellen nicht erfolgt. Es muß also regelmäßig gedüngt werden, da sonst die Böden verarmen.

Wiesenzusammensetzung - Futtergrundlage

Die Mischung der Grasansaat ist fast ausschließlich standortbedingt. Daher kann ich hier absolut keine Empfehlungen geben. Für Brandenburg mit seinen recht losen Sandböden gelten völlig andere Graszusammensetzungen als für lehmige oder tonige Erden. Hier möchte ich dringends auf die ortsansässigen Landwirtschaftssämerein verweisen. Sie haben eigentlich immer eine für die Örtlichkeit passende Saatmischung im Angebot.

Es sollte hierbei nach Wiese/Mähweide für Pferde- oder Rinderweide möglichst ohne Klee gefragt werden. Auch - abhängig von der Nutzung und der Haltung der Tiere - sollte es hier noch der Hinweis auf eine extensive Beweidung und Dauergrünland kommen. Im Anschluß sind einige wertvolle Futterpflanzen aufgeführt. Sämerein können individuelle Mischungen zusammenstellen.

Abgesehen von der Grundmischung gibt es auch noch die verschiedensten Kräutermischungen, die man zugeben kann. Hierbei sollte man darauf achten, daß diese nicht nur viel teurer sind, sondern daß sie nach Möglichkeit auch die Zeit bekommen, zu wachsen, zu blühen und dann ihre Samen weiterzuverbreiten. Hier muß das nötige Gleichgewicht zwischen gewollten Kräutern und abzumähendem Unkraut oder sogar Giftpflanzen gefunden werden. Bei verhältnismäßig kleinen Weiden dürfte letzteres kein Problem darstellen, aber schon ab Hektargrößen von 2 oder mehr kann die manuelle Entdeckung und Entfernung von Giftpflanzen einen beachtlichen Zeitaufwand darstellen.

Wir selbst vertrauen auf unsere Saatgutfachleute vor Ort bezüglich der richtigen Weidegrasmischung und geben bei Nachsaat nach dem 1. Schnitt noch eine Kräutermischung unter. Die Weide wird dann bis zum 2. Schnitt nicht beweidet und eignet sich im darauf folgenden Jahr fabelhaft für eine gesunde Lama- und Alpakaweide.

Für Kameliden eignet sich nicht zu eiweißreiches Futter, also möglichst keinen Klee ansäen.

Futtergräser

Von den einzelnen Futtergräsern gibt es bestimmte Sorten (so wie beispielsweise bei Äpfeln auch). Diese wurden teilweise gezüchtet und teilweise sind sie an bestimmten Standorten über die Jahre und Jahrhunderte von allein entstanden. Und teilweise haben sie unterschiedliche Eigenschaften. Ein Beispiel ist Wiesenlieschgras. Benutzt wird vor allem die Sorte Phlewiola, aber auch Summergraze und Comer sind im Einsatz. Eine Aufzählung aller Sorten der Futtergräser würde hier den Rahmen sprengen. Vor allem beim Dt. Weidelgras gibt es sehr viele verschiedene Sorten. Aber Sie müssen nicht verzagen: die ansässigen Sämereien wissen Bescheid, welche genauen Futtergräser die Besten für Ihre Weide sind.
Dt. Weidelgras
kräftig; belastbar; raschwüchsig, regenerationsfreudig, sehr ertragsreich in den ersten Jahren
Welsches Weidelgras
eines der am schnellsten wachsenden Gräser, hochenergetisch, regenerationsfreudig, sehr verdaulich, hauptsächlich als Silage verwendet
Bastardweidelgras
Kreuzung zwischen Deutschem und Welschem Weidelgras, verbesserte Dürretoleranz gegenüber Welschem Weidelgras
Wiesenrispe
dicht; strapazierfähig; dunkelgrün, unterirdische Ausläufer
Wiesenschwingel mehrjährig, ausdauernd, sehr winterhart, zeitiges Frühjahrswachstum, schätzt hohe Bodenfeuchte, blatt- und ertragreiches Obergras mit sehr hohem Futterwert
Wiesenlieschgras zäh, selten Frostschäden, am besten für lehmige Böden in Regionen mit reichlich Niederschlag und für anmoorige Böden
Rohrschwingel grobes, trockenheitsverträgliches Horstgras für Gebrauchsrasen
Rotschwingel fein; anspruchslos; langsamwüchsig und tiefschnittverträglich
Schafschwingel lockerhorstig; anspruchslos; pflegeleicht, etwas härter, vornehmlich in Rasenanlagen, übersteht Trockenperioden ganz gut
Knaulgras (Amba) mehrjähriges, sehr ausdauerndes Horstgras, winterhart, relativ unempfindlich gegen Trockenheit, früh austreibend
Wiesenschweidel Hybride aus der Kreuzung zwischen Wiesenschwingel/Rohrschwingel x Lolium/Welschem Weidelgras. Es vereint die hohe Qualität des Welschen Weidelgrases und die Winterhärte des Schwingels. Verwendung vornehmlich für Mähweiden und mehrjährigem Ackerfutterbau verwendet.
Wiesenfuchsschwanz ausdauernd, horstbildend, kurze Ausläufer, sehr früh, sehr wüchsig, ertragreich, vor allem als Mähgras auf feuchten oder mäßig nassen und nährstoffreichen Standorten.
Kleesorten ich persönlich würde hierbei für Neuweltkameliden darauf verzichten, aber der Vollständigkeit der verbreitetsten Futterpflanzen nochmals aufgeführt
Weißklee gut für lehmige Böden, benötigt Feuchtigkeit, schmackhaft, hochverdaulich, winterhart, beständig, kleine Sorten für Weidenutzung, große Sorten für Silage,
Rotklee tiefreichende Wurzeln und daher dürrebeständig, toleriert niedrige Temperaturen,
Glatthafer horstbildend, hochwachsend, ertragreich, für kalkhaltige, warme und durchlässige Böden
Goldhafer ausdauernd, dürrefest, frühaustreibend, winterhart, horstbildend, hoher Futterwert, durchlässige und warme Böden in trockenen bis frischen Lagen


Kräutermischungen
Da ich kaum Wirkungen einzelner Kräuter auf Neuweltkameliden gefunden habe, sind hier die Wirkungen auf Pferde aufgezählt.
Kümmel
wirksam bei Magen- und Darmproblemen
Petersilie gut für die Harnwege
Gemeiner Fenchel verbessert die Futteraufnahme, behebt Magenprobleme
Gemeine Pastinake verbessert die Schmackhaftigkeit
Wegwarte sorgt für gute Verdauung
Gemeine Schafgarbe vielseitig verwendbar, knochenstärkend, fördert die Fruchtbarkeit, blühend gegen Verdauungsstörungen und Koliken
Spitzwegerich verbessert die Atmung, wirkt lindernd bei Reizung der Luftwege
Bibernelle enthält wertvolle Aromastoffe, erhöht die Futteraufnahme
Wilde Möhren verbessern das Allgemeinbefinden
Gemeines Labkraut gut gegen Nierenleiden
Wiesenkerbel  

Die Informationen stammen teilweise von folgenden Internetseiten, die noch mehr gute und genauere Details liefern können:
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Disclaimer, copyright Anita Selig-Smith, 2011

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